Étienne Doublier/Enrico Faini (Hg.), Krise und Aufbruch. 'Deutschland' und 'Italien' jenseits des Investiturstreits (ca. 1050 – ca. 1130)

Der aus einem binationalen wissenschaftlichen Netzwerk hervorgegangene Sammelband untersucht eine Reihe prägender und tiefgreifender Veränderungen auf sozialer, institutioneller und kultureller Ebene, die sich um die Wende zum 12. Jahrhundert im römisch-deutschen Reich vollzogen haben. Dabei wird insbesondere der kausale Zusammenhang dieser Entwicklungen mit dem Investiturstreit kritisch hinterfragt. Im Rahmen regionaler Fallstudien zu deutschen und italienischen Gebieten werden vier zentrale Themenbereiche beleuchtet: diskursive Techniken und Praktiken, Herrschaftsstrukturen und -formen, Beziehungsgeflechte und deren Dynamiken sowie mediale Kommunikation. Der Blick über den Investiturstreit hinaus relativiert dabei keineswegs die Bedeutung der ab etwa 1075 im römisch-deutschen Reich ausgetragenen fundamentalen Konflikte auf höchster sozialer und politischer Ebene. Vielmehr zielt die Untersuchung darauf ab, die komplexen kausalen Wechselwirkungen zwischen Mikro- und Makroebenen in verschiedenen Räumen und Bereichen des sozialen, religiösen und politischen Lebens zu analysieren sowie die Weichen für eine Neubelebung des Dialogs zwischen unterschiedlichen Forschungstraditionen zu stellen.

Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom

149: Étienne Doublier/Enrico Faini (Hg.), Krise und Aufbruch. 'Deutschland' und 'Italien' jenseits des Investiturstreits (ca. 1050 – ca. 1130), Berlin-Boston 2025 (IX, 562 S.), ISBN 978-3-11-163662-7.