König Ludwig I. von Bayern und Johann Martin von Wagner:

Der Briefwechsel

Der Briefwechsel zwischen König Ludwig I. von Bayern und seinem römischen Kunstagenten Johann Martin von Wagner umfasst rund 1.470 eigenhändige Schreiben. Er stellt eine herausragende Quelle für die Geschichte der Antikenrezeption und den Wandel der künstlerischen Tendenzen von Idealismus und Klassizismus hin zu Romantik und Historismus dar. Darüber hinaus erschließt die Korrespondenz die Sammlungstätigkeit Ludwigs I. in ihrer gesamten Breite und verdeutlicht in besonderer Weise auch die kunstpolitischen Motive des Monarchen.
Rom, das kulturelle Zentrum Europas, steht im Mittelpunkt der Korrespondenz. Doch auch der Bau und die Ausstattung der Münchner Glyptothek, die Walhalla sowie die Stellung Bayerns in der europäischen Kunstszene in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden aus der Perspektive der beiden Akteure gespiegelt. Schließlich dokumentiert der Briefwechsel eine Vielzahl von Kunstobjekten, über die in Rom verhandelt wurde. Er stellt daher gerade auch für die Provenienzforschung eine wichtige Quelle dar.
Die Edition umfasst derzeit (Juni 2018) die Korrespondenz der Jahre 1809 bis 1815 und bietet neben einer allgemeinen Einleitung zu 250 Dokumenten Regest, kritische Transkription und Kommentar und die Reproduktion aller mit den Briefen versandten Zeichnungen. Der vorliegende erste Band der Edition ist sowohl als Buch wie auch online publiziert. In den kommenden Jahren wird der gesamte Briefwechsel bis 1858 erscheinen.

[Online-Zugriff in Vorbereitung]