"Propagandawege" und "plurale Akteure": Überlegungen zu einer Wissensgeschichte des Römischen Universalismus (1580–1680)
Dr. Sabina Brevaglieri
Auf dem langen, diskontinuierlichen und konfliktreichen Weg, in dessen Verlauf sich 1622 die Gründung der Kongregation De Propaganda Fide durch das Papsttum einordnet, erweisen sich die Reisen, die von Missionaren mit diplomatischen und/oder informellen Aufträgen aus ihren Missionsgebieten in Asien und Amerika nach Rom und an andere europäische Höfe unternommen wurden, als besondere Begleiterscheinungen und spezifische Konfigurationen einer ...
DFG-ANR-Projekt "MUSICI" des DHI Rom und der École Française de Rome
Europäische Musiker in Venedig, Rom und Neapel (1650–1750). Musik, nationale Identität und kultureller Austausch.
www.musici.eu Giron-Panel, Caroline/Goulet, Anne-Madeleine (Hg.): La musique à Rome au XVIIe siècle. Etudes et perspectives de recherche (Collection de l'École française de Rome 466) Rom 2012. Im 17. und 18. Jahrhundert reisten zahlreiche europäische Musiker nach Venedig, Rom und Neapel, deren Musikkultur eine starke Anziehungskraft auf ganz Europa ausübte. Während diese Musiker häufig eine ...
Diplomatische Wissenskulturen der Frühen Neuzeit. Studien zu den kurialen Reichstagsgesandtschaften 1530-1582
PD Dr. Dr. Guido Braun
Die Geschichte der internationalen Beziehungen erfuhr in den vergangenen Jahren erhebliche methodische Transformationen und inhaltliche Erweiterungen, die zur Etablierung einer kulturelle, soziale und wirtschaftliche Interaktionen umfassenden internationalen Geschichte sowie einer neuen Diplomatiegeschichte führten. Im Rahmen einer Alltags- und Kulturgeschichte der Diplomatie rückten dabei auch lebensweltliche Erfahrungen, mentale Prägungen und ...
Frühneuzeitliche Staatsbankrotte. Akteurszentrierte Analyse der europäischen Kreditmärkte um 1550
PD Dr. Heinrich Lang
Während die spanische sowie französische Kronen ihre kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen 1494 und 1559 mit stark anwachsenden Geldmitteln finanzieren mussten und daher eine Reihe von fiskalpolitischen Reformen anstrengten, organisierten besonders italienische, süddeutsche und neu-christliche Bankiers umfangreiche Darlehen an die Herrscher und deren Finanzverwaltungen. Die wichtigste Kompetenz der Bankiers-Financiers bestand darin, ...
Künstler, Agenten und Sammler in Rom 1750–1850
PD Dr. Hannelore Putz
Das an der Schnittstelle historischer, kunsthistorischer und altertumswissenschaftlicher Fragestellungen angesiedelte Projekt fokussiert mit Rom den in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einzigartigen Kristallisationspunkt eines sich rasch profilierenden Kunstmarktes und Kunstbetriebes in Europa. Von deutschsprachigen Akteuren – Sammlern, Künstlern, Kunstagenten – ausgehend, stehen die Praktiken ...
Metamorphosen italienischer Barbarossabilder (12.–21. Jahrhundert)
Dr. Kai-Michael Sprenger
Kaiser Friedrich I. Barbarossa wird in Italien als ambivalente, ja polarisierende Figur wahrgenommen. In Mailand, in Tortona und Asti gilt er damals wie heute als Symbol einer erdrückenden Fremdherrschaft; in Como, Pavia, Lodi sowie anderen zur Stauferzeit tatsächlich oder vermeintlich kaiserfreundlichen Kommunen erinnert man ihn dagegen als Städtegründer oder Förderer der eigenen Stadtentwicklung. Im umbrischen Spoleto erinnert man – je nach ...
Reisen über die Alpen. Deutschsprachige Musiker zwischen Kunst und Politik (1650–1750)
Dr. Britta Kägler
Britta Kägler/Gesa zur Nieden, "Die schönste Musik zu hören". Europäische Musiker im barocken Rom, Darmstadt 2012. Tätigkeit und Wirkungsbereich von italienischen Künstlern jenseits der Alpen sind immer wieder im Fokus der historischen Forschung oder doch von kulturgeschichtlichen Arbeiten zumindest gestreift worden. Weniger im Vordergrund steht hingegen die Tatsache, dass sich im 17. und 18. Jahrhundert auch zahlreiche Künstler aus ...
The Birth of Diplomacy through Factions at Power: the Catholic-Spanish Party in the Imperial Court (1556–1659)
Dr. Rubén González Cuerva
The project aims to explain pre-modern diplomacy through the personal action of power elites. The researcher is concerned with a simple verification: if there is currently a widespread consensus that early modern political designs were made in the court and by courtiers, the courtier organization and acting may be scrutinized for understanding diplomatic decisions. In this respect, the proposal is as clear as it is ambitious: it endeavours to ...
Wahrheitsbegriffe im frühneuzeitlichen historischen Diskurs im Kontext von Kanon und Zensur
Dr. Andreea Badea
Ursprünglich als Waffe im interkonfessionellen Diskurs eingesetzt, wurde das Schreiben von katholischer Kirchengeschichte im Laufe des "langen nachtridentinischen Jahrhunderts" zunehmend zum Störfaktor römisch-kurialer Zentralisierungsversuche. Deshalb reagierte die Kurie nicht selten mit Zensur auf solche Devianzen.
Das Projekt beschäftigt sich mit circa 25 in den verschiedenen römischen Kongregationen verhandelten ...